Dienstag, 2. März 2010

Freier Handel - WTO - EU

Das Credo zur Machterhaltung ist der freie Handel. Unter diesem Motto werden die Staaten, und hier insbesondere die Entwicklungsländer, aber nicht nur diese, gezwungen Zölle abzuschaffen und damit den Einfluss des Staates auf die Steuerung bzw. den Schutz der eigenen Wirtschaft weitestgehend abzuschaffen.

Diese Maßnahme dient natürlich nicht den Menschen, sie dient ausschließlich den großen Konzernen oder besser dem Geldadel, der nach Bedarf Konzerne zerstören oder gründen kann. Nur zu diesem Zweck wurden WTO und EU gegründet. Natürlich auch hier mit Kernlügen und dem Lieblinswort der Wortverdreher - der "freie" Welthandel.

Wozu gibt bzw. besser gesagt gab es Zölle? Mit der Erhebung von Zöllen konnte sich ein Land davor schützen, dass ein wirtschaftlich leistungsfähigeres Land dieses Land oder besser die Lebensader seiner Bewohner zerstören konnte.

Ein Land kann nur unabhängig und leistungsfähig sein, wenn seine Bewohner die Waren des täglichen Bedarfs selbst erzeugen und eine funktionierende Binnenwirtschaft besitzt. Der Außenhandel ermöglicht den Austausch von Waren. Wobei dieser nur dann sinnvoll ist, wenn im Umfang des Imports ein Export erfolgt. Zusätzlich darf der Aufwand für den Export nicht wesentlich größer sein, als die Ersparnis durch den Import.

Aktuell bzw. seit Jahren wird uns aus den Lügentürmen der Medien ja immer erzählt, wie toll es sei, dass Deutschland Export Weltmeister oder heute Vize ist. Solch ein Unfug kann natürlich nur verbreitet werden, weil die Bevölkerung systematisch dumm gehalten wird. Was bedeutet das denn, wenn wir mehr ausführen als einführen? Nimm einfach eine Geldbörse und nimm zwei Scheine raus und leg einen wieder rein. Und nun? Du hast jetzt weniger im Geldbeutel, oder? Klasse.

Und genau so sieht das auch beim Exportweltmeister aus. Dem Volk wird Ware entzogen. Es kann sich weniger leisten, als es sich eigentlich auf Grund seiner Leistung leisten könnte. Natürlich wird dies nicht gleich für jedermann sichtbar. Ohne die billige Kleidung aus Fernost, würden hier aber bereits große Teile der Bevölkerung sehr schlecht gekleidet rumlaufen.

Noch schlechter ist dies allerdings für die, die diese billige Kleidung liefern. Sie arbeiten für einen Hungerlohn, damit sich das Volk hier noch anziehen kann. Der Gewinn landet derweil auf den Konten derer, die diesen "freien" Handel "organisieren".

Ein Volk, dass sich nicht mehr über Zölle schützen kann, wird dies nur eine sehr begrenzte Zeit überleben.

Ersatzweise kann ein reicher Staat seine Bürger oder besser einen Teil der Bürger statt über Zölle über Subventionen schützen. Die relativ reiche EU zahlt aus diesem Grund Milliarden an Subventionen. Ohne diese Subventionen hätte es die EU gar nicht gegeben. Die Menschen hätten diese Verbrecher vorher zum Teufel gejagt, weil das Ergebis dieses angeblich "freien Handels" für jeden sofort sichtbar gewesen wäre. Statt dieser Fakten erzählen uns die Märchenerzähler aus den Lügentürmen natürlich das genaue Gegenteil.

Aktuell kann man an der vorgeblichen Finanzkrise in Griechenland das perfide System der Zerstörung eines ganzen Volkes beobachten. Deutschland hat es z.B. durch bessere Produkte geschafft mehr an Griechenland zu liefern als umgekehrt. Den Fehlbetrag muß Griechenland jetzt als Kredit aufnehmen und teuer mit Zins und Zinseszins bezahlen.

Eine pleite Bank wie die HRE, die gerade vom Staat bzw. vom deutschen Volk gerettet werden musste hat doch tatsächlich mehrere Milliarden Kredite an Griechenland vergeben. Woher nimmt diese Bank die Milliarden?

Die Zahlung der Zinsen ist natürlich nur möglich, wenn das Volk der Griechen für noch weniger arbeitet und gleichzeitig höhere Steuern abführt. Die angeblich über ihre Verhältnisse lebenden Griechen arbeiten aber bereits heute zu 25 Prozent für einen Mindestlohn. Sie werden weder die Zinsen noch die angebliche Schuld abtragen können.

Die Griechen haben nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera. Auf ewig Zinssklaven zu bleiben oder aus der EU und dem Euro auszusteigen. Brasilien hat gezeigt wie das funktionieren kann. Griechenland hat allerdings zusätzlich das Problem mit dem Euro. Ein Land, das neben dem Zoll auch noch auf eine eigene Währung verzichtet ist verloren und kann seine Souveränität nur noch über eine Revolution wieder herstellen.

Nachtrag:

Für alle, die es noch nicht verstanden haben:

Der Grieche kann als EU Mitglied nichts daran ändern, dass der Traktor aus Deutschland billiger ist als der in Griechenland produzierte. Er kann auch nichts daran ändern, dass der Rumäne billigere Tomaten anbietet. Der einzelne Käufer wird das billigere Produkt kaufen. Und so entstehen Staatsschulden. Wenn dann unsere Lügenbarone noch verbreiten, der Grieche lebe über seine Verhältnisse, dann sollte man sie teeren und federn.

Dazu kommt noch, dass der griechische Staat so nebenbei gerade für 3 Milliarden Kriegschiffe in Frankreich kauft. Hast du davon schon mal etwas von den Lügenbaronen gehört? Warum wohl nicht?

Dagegen wird ja öfters darüber berichtet, dass die Griechen für Staatsanleihen über 6 Prozent Zinsen zahlen müssen, während der Deutsche "nur" 3 Prozent berappen muss. Der Ärmere muss höhere Zinsen zahlen - aber die Logik ist ja bekannt. Die Banken können sich für 1 Prozent bei der EZB Geld besorgen und du zahlst 10 Prozent, wenn du deinen Dispo in Anspruch nimmst. Verstanden?

Aktuell wird ja viel über die "Hilfe" gerade der USA und seiner Trabanten für Haiti geschrieben. Haiti ist ein Paradebeispiel für die Zerstörung eines Landes durch die WTO in Gestalt der USA. Dieses Land muss heute, wie viele andere Staaten über Importe ernährt werden. Dabei wäre dieses Land selbstverständlich in der Lage sich selbst zu ernähren. Aber gegen die subventionierten Preise der US Waren ist das Land machtlos. Und sollte es sich wehren wollen, dann wird der Regierungschef einfach abgesetzt!

Und falls du glaubst, so etwas wäre nur in Entwicklungsländern möglich, dann ist das ein Irrtum. Auch in Griechenland wurde die Regierung schon eimal weggeputscht. ;-)

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