Dienstag, 27. März 2012

Keine Freiheit ohne Gerechtigkeit

Unter diesem Titel wird die Rede des Bundespräsidenten in den Medien verbreitet.

In der Rede selbst findet sich die wirkliche Aussage des Herrn Gauck:
Freiheit ist eine notwendige Bedingung von Gerechtigkeit.

Manche mögen in den beiden Aussagen keinen Unterschied sehen. Sie sind halt durch die Schule der Manipulatoren gegangen und können Ursache und Wirkung nicht mehr unterscheiden.

Der erste Satz - keine Freiheit ohne Gerechtigkeit - impliziert, dass nur in einer gerechten Gesellschaft Freiheit existieren könne. Der gaucksche Satz pervertiert diese Aussage, indem die Freiheit als Bedingung von Gerechtigkeit definiert wird.

Um den Begriff Freiheit verwenden zu können, muss man zunächst einmal definieren, was unter Freiheit zu verstehen ist. Ist es das Recht, am Stammtisch seine Gedanken äußern zu dürfen? Oder ist das Recht, dieses auch in seinem Betrieb tun zu dürfen? Ist es das Recht von 100 Zeitungsbesitzern, ihre Sicht auf die Dinge verbreiten zu lassen, oder das Recht der Journalisten, ihre Erkenntnisse in die Debatte einbringen zu können?

Die ursprüngliche Bedeutung, frei zu sein, war die Befreiung von der Herrschaft. Und es war immer eine Gruppe in der Gesellschaft, die sich in Teilen von der Herrschaft befreit hat, bzw. Mitsprache - Rechte erkämpfte. In unserer Kultur wird gerne die Lüge verbreitet, dass die Demokratie (die Volksherrschaft) in Griechenland erfunden wurde, bzw. ihren Ursprung hatte. Der kleine Schönheitsfehler dieses Weltbildes besteht darin, dass es in Griechenland wesentlich mehr Sklaven gab als Demokraten. Es war also die Herrschaft der Griechen und nicht die Herrschaft des Volkes.Wobei es selbstverständlich auch wesentliche Unterschiede in der Freiheit der Griechen gab. Heerführer konnte längst nicht jeder werden, egal wie gut er denn auch sein Schwert handhaben konnte. Und nicht für jede Tochter wurden Kriege geführt.

In gleicher Weise wird auch gerne über Amerika und die USA schwadroniert. Die USA entstanden durch eines der größten neuzeitlichen Verbrechen. Ganze Völker wurden im Namen der Kirche nahezu ausgerottet. Da sich Indianer nicht domestizieren ließen, holte man sich die Sklaven aus einem anderen Kontinent - aus Afrika. Der Befreiungskampf der Nachfolger dieser Sklaven dauert bis heute an, obwohl die Geschichtsfälscher nicht müde werden, uns die USA als das freiheitlichste Land dieser Welt zu verkaufen.

Charly Chaplin mußte aus diesem Land fliehen, weil die Herrscher Angst vor seinem Filmen hatte. Erst Jahrzehnte später, nachdem man die Mittel der Unterdrückung verfeinert hatte, durfte Hollywood seinen Star in den USA wieder feiern.

Herr Gauck wirft dann zu Beginn seiner Rede tatsächlich die Frage auf, verschlingt uns die Globalisierung?

Wen diese Globalisierung verschlingt, dass könnte Herr Gauck in Bangladesch persönlich in Augenschein nehmen. Er könnte sich dabei auch ein Bild von der Freiheit machen, die unser ach so zivilisiertes und freiheitliches Europa über die Welt gebracht hat. Einer Freiheit, in die man nach dem Bürgerkrieg in den USA auch die Sklaven vorgeblich entlassen hat. Freiheit ohne Essen, Wasser, Wohnung und Ärzte ist sehr schmerzlich. Ich würde Herrn Gauck gerne ein Jahr in diese Freiheit entlassen.

Im Mittelalter gab es dafür eine korrekte Bezeichnung - vogelfrei. Diese Menschen durften von jedermann wie Vögel erschlagen und erschossen werden.

Eine weitere Frage des Herrn Gauck lautet im Original: Werden Menschen, die sich als Verlierer fühlen, an den gesellschaftlichen Rand gedrängt?

Da fragt man sich, ob Herr Gauck in geistiger Umnachtung einen fremden Text vorgelesen hat, oder ob der Wein dann doch zu stark war. Die an den Rand gedrängten sind die Verlierer. Und es Bedarf einer großen Portion Alkohols, um sich diese Tatsache schön reden zu können.

Selbst der Frage - Geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander? - äußert Herr Gauck in seiner Antrittsrede. Wer dazu auch nur die kleinste Aussage in der Rede sucht wird feststellen, da ist nichts, gar nichts!

Herr Gauck verschließt sich auch nicht der Frage: Droht im nahen Osten ein neuer Krieg? Auch hierzu sucht man im Text "natürlich" vergeblich nach einer Aussage. Stattdessen folgt ein Traktat gegen die Angst. Angst ist ein natürlicher Überlebenstrieb. Ein Hase ohne Angst wäre dem Tode geweiht - überleben wird der Angsthase - und selbstverständlich gilt das nicht nur für Hasen.

Und dann kommt der Herr auch schon zum Kern der Rede.
"Ich wünsche mir eine lebendige Erinnerung auch an das, was in unserem Land nach den Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur und den Gräueln des Krieges gelungen ist. "

Mit einem kleinen Nebensatz verschafft er sich das Wohlwollen einer Generation, zu denen gerade in letzter Zeit die wahnsinnigsten Lügen verbreitet werden.
"Die Verdrängung eigener Schuld, die fehlende Empathie mit den Opfern des Nazi-Regimes prägte den damaligen Zeitgeist. Erst die 68er-Generation hat das nachhaltig geändert."

Um im Duktus der selbsternannten Weltherrscher festzustellen:
"Nicht nur bei uns, sondern auch in Europa und darüber hinaus ist die repräsentative Demokratie das einzig geeignete System, Gruppeninteressen und Gemeinwohlinteressen auszugleichen. " Und wer das nicht will, der wird zu dieser Erkenntnis hingebommt!

Um zum Ende seiner Rede in einem propagandistischen Meisterwerk Faschisten, Sozialisten, Kommunisten und Terroristen in einen Topf zu schmeißen, und seine Gülle darüber zu ergießen. Aus der Gülle winkt dann noch ein Herr Gisy mit dem Fähnchen: Jetzt ist Gauck auch mein Bundespräsi!
"Und speziell zu den rechtsextremen Verächtern unserer Demokratie sagen wir in aller Deutlichkeit: Euer Hass ist unser Ansporn."
"Die Extremisten anderer politischen Richtungen werden unserer Entschlossenheit in gleicher Weise begegnen."
"Und auch denjenigen, die unter dem Deckmantel der Religion Fanatismus und Terror ins Land tragen und die hinter die europäische Aufklärung zurückfallen, werden wir Einhalt gebieten."
"Ihnen sagen wir: Die Völker Europas ziehen in die Richtung der Freiheit. Ihr werdet ihren Zug vielleicht behindern, aber endgültig aufhalten könnt ihr ihn nicht."

Da gab es doch mal einen Spruch mit einem Kamel und einem Nadelöhr?

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